
Heidi (rechts im Bild) hat andere Sorgen. Im Februar hätte die kleine Büvette am Ende von Gleis 1 abgerissen werden sollen, doch wegen Einsprachen steht sie noch - bis auf weiteres. Es ist ein Abriss auf Raten. Geld hat man schon lage nicht mehr in das Lokal gesteckt. Die Wände sind gelblich, das Mobilar zweckmässig, in der Ecke steht ein alter Spielautomat.
Christa ist die Frau an der Bar - und hat, ganz Klischee, das Herz auf dem rechten Fleck. "Hier treffen sich alle. Vom Zürcher Boutiquen-Besitzer bis zum Clochard." Manches Schicksal kommt zu ihr an den Tresen, das sei nicht immer leicht. Manchmal lassen sie auch zu Hause die Probleme der Gäste nicht los.
Bier wird hier den ganzen Tag ausgeschenkt. An die Bäcker, die morgens von der Arbeit kommen. An die Feierabendler. An die Stammgäste. "Es wird schon viel gesoffen und geraucht hier", sagt Chefin Heidi. Aber Sturzbetrunkene kriegen kein Bier mehr. Heidi hat da einen Trick: "Wenn einer reintorkelt und ein Grosses bestellt, sagen wir: klar, kriegst du. Dann gehen wir nach hinten und füllen das Glas mit alkoholfreiem Bier - das merken die sowieso nicht mehr."
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