Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes
Die Schweiz verdankt Ihren Wohlstand zum grossen Teil ihren Erfolgen auf den Weltmärkten. Diese hängen nicht nur von Exportunternehmungen ab, sondern basieren auch auf einer starken Binnenwirtschaft, auf welche sich die Exportunternehmungen stützen können.
Mit dem Zustrom von neuen Unternehmungen und neuen Arbeitnehmenden auf die internationalen Märkte wird sich auch der Konkurrenzdruck auf die schweizerischen Unternehmungen und ihre Mitarbeitenden weiter verstärken.
Wir können diesem Konkurrenzdruck im Hochlohnland Schweiz nur dann ohne Wohlstandseinbussen Stand halten, wenn wir bezüglich Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse, Innovationskraft, Produktivität und Arbeitseinsatz zu den Weltbesten gehören.
Das Gebot der Flexibilität wird deshalb in der künftigen Arbeitswelt einen hohen Stellenwert haben, und dabei alle Bereiche des Erwerbslebens bestimmen: die Arbeitszeit, den Arbeitsort, die Arbeitsorganisation, die Arbeitgeber-Arbeitnehmerbeziehungen und vor allem auch die Qualifikation (Aus- und Weiterbildung).
Das fordert nicht nur die Arbeitnehmenden sondern auch die Arbeitgeber, die ihrerseits die Flexibilität im Unternehmen kultivieren und am Markt darstellen müssen.
Der Flexibilisierungstrend sollte allerdings nicht dramatisiert werden. Er ist nicht so neu, wie das gewisse Kritiker glauben machen wollen, und trifft – es ist eben ein Trend – die Menschen nicht schockartig.
Die schweizerische Arbeitswelt hat in der Vergangenheit ihre Anpassungsfähigkeit immer wieder unter Beweis gestellt; es besteht kein Grund, ihr diese Fähigkeit für die Zukunft abzusprechen.
Mir scheint, die Flexibilität ist etwas einseitig verteilt - die Arbeitgeber fordern sie und die Arbeitnehmer müssen sie erbringen. Wo genau ist die Flexibilität der Arbeitgeber in Sachen neue Familienformen, die mehr Teilzeit verlangen; in Sachen Freiraum für Weiterentwicklung; in Sachen Lohn mal nach oben auch für untere Einkommen usw. Ich seh da wenig bis gar nichts (und kommen sie nicht mit den grossen Firmen - die, hören wir ja immer wieder, sind gar nicht so wichtig für unsere Wirtschaft. Wichtig sind die KMU und die leisten da gar nichts.
AntwortenLöschenIn der Diskussion um Wirtschaft, Geld verdienen erweckt sich mir folgender Eindruck:
AntwortenLöschenWir machen alles für Geld und Wirtschaft.
Eine Frage möchte ich stellen: Wer dient wem? Dient der Mensch für der Wirtschaft damit sie einfach nur gut funktioniert, oder hat der Mensch die Wirtscahft erfunden um ein einfacheres, bequemeres Leben zu haben?
Ich teile die Meinung meiner Vor-Schreiber. Zudem kommt noch eine andere Frage hinzu: Was sollen die machen, die nicht gesegnet sind mit vielen Neuronen? Was sollen die denn "flexibilisieren"? Also, was gedenken Sie mit den Schwächsten unserer Gesellschaft zu machen? In Lagerhallen alte Computerbestandteile trennen?
AntwortenLöschenDer Mensch strebt eigentlich an, nicht mehr arbeiten zu müssen (im Sinne von Erwerbsarbeit), sondern sein Leben so einteilen zu können, dass er das macht, was ihm Freude bereitet. So einfach ist das. Dazu dienen übrigens Maschinen. Nur müsste man den Gewinn gerecht VERTEILEN, den die Maschinen produzieren. Paradiesisch...;-)
Und nicht den Druck auf das Individuum erhöhen, indem man von ihm verlangt, immer "flexibler" zu werden, immer mehr zu können, immer mit mehr Leuten in Konkurrenz zu treten etc. etc etc. - das ist dead-end-street, weil die Arbeit als Ganzes langsam am ausgehen ist. Und diejenigen, die am meisten unter diesem Phänomen leiden sind nicht die, die eine sehr gute Ausbildung haben, sondern die, die eine solche sich aus unterschiedlichsten Gründen nicht leisten können. Zum Beispiel, weil sie in dem "lernen/widergeben"-Muster nicht gut sind.
Was genau schlagen Sie diesen Menschen vor?
Im Gespräch mit Frau Storch: Es ging darum, dass nicht alle die von ihr gewünschten Möglichkeiten zur Selbsreflexion aufbringen und somit die von Ihnen gewünschte Fähigkeit zur "Flexibilisierung". Sie sagten, dafür hätten diese Leute ANDERE Fähigkeiten.
AntwortenLöschenNehmen wir an, jemand kann nur ganz einfache Arbeiten ausführen und zwar auf Vorgabe und unter dauernder Kontrolle. WO hätten solche Leute in IHRER Zukunft in einem Betrieb Platz, wenn sie heute schon von dort weggewiesen werden?